15. September 2016

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Über die Arbeiten von Kerstin Stöckler

Ich arbeite vorwiegend aus gerissenem, gefaltetem und zerknülltem Zeitungspapier (Zeitungspapierfragmenten) – filigrane, leichtwindige Figuren, Menschenbilder. Zeichnen und Darstellen von Menschen waren schon immer ein Teil von mir. Menschen darzustellen ermöglicht es mir mehr auszudrücken als mit Worten.
Ich möchte Erlebtes, Gefühltes, Gesehenes, menschliche Beziehungen, bestimmte Situationen des Menschen mit all seinen Facetten, Schicksalen, Bewegungen, …  der Umwelt zeigen und preisgeben.

Somit stelle ich andere und eigene Innen- und Außenleben dar. Mein Schaffen und Wirken ist teils tiefster Ausdruck meines Inneren. Meine Werke sind eigene vitale Schöpfungen, mal: Dynamisch, kraftvoll, fragil, filigran, zusammengekauert, geschlossen, bedrückend, stützend, in sich gekehrt, massiv und kompakt, leicht, zerklüftet
innere Stabilität, Labilität, … mit Schwung und Energie und viel Dynamik
Still und ruhig.

Des weiteren kombiniere ich das Papier noch mit anderen Materialien wie Wachs, Polyesterharz, Gips, Holz, Draht, objets trouvés …

Papier wird zerrissen, zerknüllt, in Streifen gerissen, gefaltet und damit „modelliert“, „im Raum gezeichnet“, übereinander und aneinander geschichtet, aneinander geklebt sowohl dreidimensional als auch zweidimensional. Die Zeitungspapier-Plastiken haben Oberflächen mit unleserlichen Texten. Bei den Figuren sind teils Wortfragmente, teils Wörter oder nur Buchstaben zu lesen. Zum einen Zufall und manchmal gewollt.

Manche „Menschen“ sind mit Kalkfarbe getüncht, andere mit Acryl-Farbe patiniert oder „natürlich“ belassen damit ihr Zeitungspapiercharakter zu sehen ist.
Das Zeitungspapier trägt viele Informationen in sich. Zeitungen bestehen aus mehreren inhaltlich in sich abgeschlossenen Texten. Es wird täglich gebraucht, darin gelesen und sorglos weggeworfen mit all seinen Nachrichten, Informationen, Geschichten, Anzeigen, Bildern, Gedanken, Wörtern, Buchstaben, …

Der Mensch enthält ebenfalls viele Geschichten, Erinnerungen, Bilder, Gedanken, … in sich: schöne, fröhliche, traurige, schicksalshafte, …
In meiner Kunst wird das „Innere des Menschen“ nach außen sichtbar gemacht. Durch die Bewegung, Geste, Haltung in Verbindung mit Texten, Wörtern, Wortfragmenten, Bildern, …
Meistens eine Person für sich allein oder in Beziehung mit einer anderen Person.